Hamburger Uhrmacher bringt alte Uhren der russischen Zaren wieder zum Ticken
Der Hamburger Uhrmachermeister Wolfgang Domann ist vor kurzem aus St. Petersburg zurückgekehrt.
In der Stadt an der Newa bzw. in der Nähe gelegenen Sommerresidenz Peterhof restauriert Uhrmachemeister Wolfgang Domann gemeinsam mit deutschen Kollegen die weltweit einmalige Uhrensammlung der russischen Zaren.
Der Hamburger ist Mitglied einer Initiative deutscher Uhrmacher, die sich dieser Aufgabe ehrenamtlich widmet.“Die Museumsleitung ist auf diese Hilfe angewiesen, denn nach wie vor mangelt es in Russland an Fachleuten, die mit historischen Uhren umgehen können. Zur Sowjetzeit wurden Uhrmacher nur für die Uhrenindustrie ausgebildet”, erklärt Domann.
Und er erzählt, wie der Kontakt nach St. Petersburg zustande kam: “Ende der neunziger Jahre nahm ich an einem Seminar des Fachkreises Historische Uhren teil. Dessen Vorsitzender ist mit einer Russin verheiratet. Sie hat die Hilfsaktion vermittelt.” Die ehemalige Germanistik-Studentin habe die deutschen Uhrmacher schon öfter nach St. Petersburg begleitet und sei auch diesmal wieder dabei gewesen. “Mit ihr hatten wir eine hervorragende Dolmetscherin an unserer Seite”, so Uhrmachermeister Domann.
Die Uhrensammlung gehört heute zum Fundus des Staatlichen Museums “Schlösser und Parkanlagen Peterhof”. Deshalb war die Hauptwirkungsstätte der Uhrmacher, wie schon in den Vorjahren, Peterhof – die von Peter dem Großen gegründete und später weiter ausgebaute Sommerresidenz der russischen Zaren. Das Anwesen liegt zirka 30 Kilometer westlich von St. Petersburg am südlichen Ufer des Finnischen Meerbusens. “Es ist eine wunderschöne Schlossanlage mit Park, Springbrunnen, Fontänen und Kaskaden”, beschreibt Wolfgang Domann. “Unsere Werkstatt liegt innerhalb dieser Schlossanlage im Park Alexandria. Sie ist mit den erforderlichen Werkzeugen und Maschinen ausgestattet. Das meiste können wir vor Ort reparieren und restaurieren. Aber es gibt auch Kompliziertes, das dort nicht erledigt werden kann. Das nehmen wir mit nach Deutschland und bringen es bei der nächsten Arbeitsreise wieder zurück.”
Der Hamburger steht einige Tage nach seiner Rückkehr noch ganz unter dem Eindruck seiner Reise. Das liegt auch daran, dass die russischen Gastgeber für die deutschen Gäste ein vielseitiges Freizeitprogramm auf die Beine gestellt haben. “Es ging bereits am Anreisetag los. Wir fuhren zum Atelier eines russischen Malers, der einen sehr eigenen Stil entwickelt hat.
Er verbindet klassische folkloristische Motive mit modernen Elementen. Der Besuch in dem Atelier war für uns ein sehr interessanter Eindruck”, berichtet Domann.
Ein Besuch des Petersburger Marinemuseums stand ebenfalls auf dem Programm. Domann und seine Kollegen genossen die russische Gastfreundschaft in vollen Zügen. “Für uns gab es jeden Mittag ein Vier-Gänge-Menü und auch abends immer eine warme Mahlzeit”, schwärmt er von der üppigen Versorgung. “Untergebracht waren wir übrigens im Jungfrauen-Palais des Peterhofes, das zu einem feinen Hotel ausgebaut wurde.
Unsere Zusammenarbeit trägt dazu bei, dass die kulturellen Kontakte zwischen unseren Ländern im Laufe von Jahrhunderten fortgesetzt werden.
Wir danken Ihnen und hoffen auf ein neues Treffen.
Ein ausführlicher Fernsehbericht wird am 19. November 2008 im MDR Sachsen Anhalt um 21:15 unter den Titel: ” Die an der Zeit drehen” ausgestrahlt
Der NDR sendet Regional im Hamburg Journal einen 4 minütigen Bericht über den Uhrmachermeister Wolfgang Domann voraussichtlich am 12.12.2008.